- Die dänische Kattegat Insel Laesoe -
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Die Laesoe Salzsiederei befindet sich im Hørnfiskrønwej 3 in der Nähe von Byrum im Gebiet der Rønnerne und ist ganzjährig geöffnet, der Eintritt ist KOSTENLOS. In der Saison finden täglich Vorträge über die Salzgewinnung und die damit eng verknüpfte Geschichte der Insel statt. Die Siederei wurde 1991 als eine historisch arbeitende Salzhütte gegründet und ist steht in enger Verbindung zum Laesø Museum, der örtlichen Kommune sowie Historikern, Archaeologen und natürlich auch Geologen.
Nähere Infos auf der Webside: www.saltsyderiet.dk
Der Sinn dieses Projekts lag und liegt an der Wiederentdeckung der alten Techniken und der Gewinnung von Salz nach historischem Vorbild. Da es keinerlei schriftliche Unterlagen auf Laesoe über die damals verwendeten Techniken gab war der Beginn des Salzsiedens ein ziemliches “ Herumexperimentieren “. Als Grundlage für die Salzherstellung wurde das Grundwasser aus Brunnen der Rønnerne genommen das durch den Einfluß des Meerwassers einen Salzgehalt von etwa 15% aufweist
Nach dem Vorbild einer von Archäologen ausgegrabenen Siedanlage wurde dann die erste Laesoe Salzhütte eine reine Rekonstruktion. Die Vorstellung über das Salzsieden war allerdings sehr simpel: Man nahm eine Siedepfanne, kochte das salzhaltige Wasser darin bis es verdampfte und das so gewonnene Restprodukt enthielt, fertig mit der Arbeit. Das erste 1991 auf diese Art erhaltene Salz war aber fast ungenießbar bitter und hatte einen grauen Farbton. Analysen ergaben den Gehalt von Bittersalzen , Glaubersalz, Magnesiumsulfat und weiterer Produkte. Als Speisesalz konnte man das aber kaum noch bezeichnen. Aus der Not heraus und um die Saison irgendwie zu überstehen wurde es daher als ökologisches Meersalz angeboten ( man sollte davon eben nur ganz wenig auf die Speisen tun ).
Die Rettung aus dieser Situation lag aber schon sehr nahe denn in Deutschland hatte man die alten Techniken bewahrt und konnte die Kunst des Salzsiedens weitergeben. In der nächsten Saison war es dann möglich tatsächlich Speisesalz zu gewinnen das weder bitter noch grau war. Das Geheimnis ist eigentlich ein sehr einfacher Vorgang denn der große Fehler lag beim Trockenkochen.
Das salzhaltige Wasser muss bei einer Temperatur von 80° C gehalten werden bis ca. 1/3 des Wassers verdampft ist. Aus diesem Sud kann man dann nach Senken der Temperatur auf ca. 75° C und Rühren reines, weißes Salz herausschöpfen, in Körben sammeln und danach trocknen denn die nicht gewollten Bittersalz bleiben dabei im Wasser weiterhin gelöst. Dieser Vorgang läßt sich mehrmals durch Auffüllen mit frischem Salzwasser wiederholen bis nach ca. 1 Woche eine trübe Restlake bleibt die z.B. für medizinische und andere Zwecke verwendet werden kann.
Das Salz, das Sie daher heute hier erwerben können, enthält einen Anteil von 95% Natriumchlorid und nur 5% Mineralen und auch Jod. Sie können es im Shop der Anlage in kleinen Säcken und unterschiedlicher Menge kaufen und es ist immer eine sehr beliebtes Mitbringsel von der Insel denn immerhin kommen fast 70.000 Besucher jährlich hier zur Laesø Salszsiederei.
Die Geschichte der Insel Laesø ist über Jahrhunderte von der Salzgewinnung geprägt worden. Dabei kann davon ausgegangen werden das es sich im Endstadium fast um eine industrielle Gewinnung im großen Umfang gehandelt hat. Man grub ganz einfach in den Strandwiesen Brunnen um an das Salzwasser zu gelangen. In Pfannen wurde es danach über einer rechteckigen Feuerstelle auf offener Flamme eingekocht. Zum Schutz vor Regen und Witterungen waren diese Anlagen überdacht und durch eine Art Wall geschützt. Man kann davon heute noch hunderte an der Südküste sowie auf Langerøn und Kringelrøn finden. Denn Salz war damals ein wertvolles Produkt der sogar in manchen Regionen mit Gold aufgewogen wurde.
Das große Problem an dieser Art der Salzgewinnung stellte der enorme Bedarf an Feuerholz dar. In kurzer Zeut waren die Wälder auf Laesoe fast komplett verschwunden und es setzte ein verheerendes Sandtreiben ein. 1652 wurde daher die Notbremse gezogen und das Salzsieden komplett verboten. Leider kam dieses Aktion viel zu spät denn ab dieser Zeit begannen bereits die billigeren Importe von Salz aus Südeuropa und das Sieden nach traditioneller Art hatte fast schon von selbst aufgehört. Um 1700 gab es zwar nochmals einen Versuch mit zwei sehr großen Salzsiedeanlagen die aber wegen völliger Unrentabilität wieder geschlossen wurden. So ist die heutige Siederei von Laesoe wieder der erste Versuch nach fast 300 Jahren auf traditionelle Art Salz zu gewinnen.
Viel Spaß beim Besuch und einen guten Salzgeschmack