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Tangdach des Museumsgardens
Die Tangdächer auf Laesoe sind eine absolute Einzigartigkeit denn etwas Vergleichbares existiert sonst nirgends mehr auf der Welt. Das genaue Alter kann nur ungefähr abgeschätzt werden aber es dürfte so bei mindestens 300 Jahren liegen. Bei den ältesten Häusern fand man nämlich eine Schicht aus Kiefernzweigen auf den Dachlatten und diese Kiefern waren auf der Insel Ende des 17. Jahrhunderts bereits verschwunden.
In früheren Zeiten hatten alle Häuser auf Laesoe ein Tangdach, denn ein anderes Material existierte gar nicht. Holz fand man nur wenn ein Schiff strandete, Tang gab es jedoch in großen Mengen und dazu noch völlig gratis.
Wer genau diese Art des Dachdeckens erfunden hat weiß man bis heute nicht aber auf Grund der typischen Lebensweise und der angewandten Technik waren es wohl die Frauen der Insel. Denn die Männer waren oft Monate oder sogar Jahre unterwegs und so lange konnte man weder für Neubauten noch mit Reparaturen warten. Auch der Aufbau der Dächer deuted auf Frauenarbeit hin denn es ähnelt dem Spinnen. Um die unterste Dachlatte wurde nämlich als Zopf gedrehter Tang gewickelt bis ein stabiler und fester Wall entstand. Darüber kam dann Schicht um Schicht das lose Seegras. Alös Stabilisator erhielt dann der First eine Lage Torf und das Dach war fertig
Um 1930 verschwand das Seegras plötzlich durch das Auftreten einer Krankheit. Man war nun gezwungen anderes Baumaterial zu verwenden und die alten Dächer wurden sich selbst überlassen. Nur wenige Tangdächer überlebten diesen langen Stillstand da auch das Handwerk mit dem Können völlig verschwunden war.
Erst ab 1950 wurde begonnen die Dächer zu erhalten, aber es sollte noch bis zum Jahre 2008 dauern bis das erste Tangdach tatsächlich wieder neu entstand. Man hatte vor der Insel Bogø mit Erfolg eine Tangbank “ angesiedelt “ und konnte 2008 dann tatsächlich 26 Tonnen angespülten Tang von dort nach Laesoe importieren. Man konnte nun beginnen einen Plan zur Restaurierung der überlebenden Tangdächer in die Tat umzusetzten. 2018 enstand dann eine mehrere Kilometer lange sog. Tanghaus Route die Inselbesucher problemlos “ abfahren “ können, ein wirklich einmaliges Erlebnis. ( siehe Kapitel Tanghaus Route ).
Bitte beachten Sie dabei dass sich fast alle Häuser in Privatbesitz befinden und nur von Außen bzw. von der Strasse aus betrachtet werden können, DANKE.